Taipeh – 29. November 2014. Bei den umfangreichsten Lokalwahlen in der Geschichte Taiwans hat die Demokratische Fortschrittspartei (DPP) am heutigen Samstag besonders erfolgreich abgeschnitten. Insgesamt vier der sechs zur Wahl stehenden Bürgermeisterposten in den bevölkerungsreichen regierungsunmittelbaren Städten gingen an die DPP.
Neben deutlichen Siegen von Chen Chu und William Lai in den traditionellen DPP-Hochburgen Kaohsiung und Tainan in Südtaiwan setzten sich auch die DPP-Kandidaten Lin Chia-lung im mitteltaiwanischen Taichung und überraschend auch Cheng Wen-tsan im nördlichen Taoyuan durch. Beide Städte waren zuvor viele Jahre lang in festen Händen der Kuomintang (KMT) gewesen.
Für die KMT war es dagegen ein rabenschwarzer Tag. Sie verlor neben Taichung und Taoyuan auch in der Hauptstadt Taipeh – einer weiteren traditionellen KMT-Hochburg. Dort unterlag ihr Kandidat Sean Lien deutlich gegen den unabhängig angetretenen Ko Wen-je. Auch die von vielen Experten im Vorfeld als sicher eingestufte Wiederwahl von Eric Chu in New Taipei City entpuppte sich als ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem DPP-Herausforderer Yu Hsi-kun nur knapp unterlag.
Mehr als 18 Millionen Wahlberechtigte waren am heutigen Samstag dazu aufgerufen, ihre Stimme bei Taiwans landesweiten Lokalwahlen abzugeben. Von den Bürgermeistern der Städte und Landkreise bis hin zu den Nachbarschaftsvorstehern galt es mehr 11 000 öffentliche Ämter zu besetzen.