Deutsches Wirtschaftsbüro Taipei: Bilateraler Handel zwischen Deutschland und Taiwan zeigt stetiges Wachstum
Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Taiwan erreichte im ersten Quartal 2025 einen Wert von 5 Mrd. USD, berichtete das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei gestern und berief sich dabei auf Zahlen des taiwanischen Finanzministeriums.
Die 5 Mrd. USD entsprechen einem Anstieg von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Taiwans Exporte nach Deutschland beliefen sich auf insgesamt 1,7 Mrd. USD und bestanden hauptsächlich aus Informations- und Kommunikationsprodukten (464 Mio. USD), elektronischen Bauteilen (287 Mio. USD) sowie Fahrzeugen und Transportausrüstung (190 Mio. USD).
Die Einfuhren aus Deutschland nach Taiwan beliefen sich auf 3,3 Mrd. USD. Zu den wichtigsten Importen gehörten Chemikalien (572 Mio. USD), Fahrzeuge und Transportmittel (538 Mio. USD) und elektronische Bauteile (522 Mio. USD). Vor allem die Einfuhren von optischen und Präzisionsinstrumenten verzeichneten einen deutlichen Anstieg von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dr. Eva Langerbeck, Generalbevollmächtigte der deutschen Wirtschaft in Taiwan und Geschäftsführerin des Deutschen Wirtschaftsbüros Taipei, erklärte:
„In dem heutigen unsicheren globalen Umfeld schätzen Unternehmen verlässliche Partner und stabile Märkte mehr denn je Taiwan ist genau ein solcher Markt. Wir werden den bilateralen Austausch weiter fördern und die deutsch-taiwanische Wirtschaftskooperation auf ein neues Niveau heben.“
Deutsches Wirtschaftsbüro Taipei: Geopolitische Spannungen veranlassen deutsche Unternehmen zu strategischen Anpassungen
Um die Auswirkungen weltpolitischer Entwicklungen auf die Unternehmensstrategien zu bewerten, führte das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei Anfang März eine Blitzumfrage durch. Die Umfrage konzentrierte sich auf die Auswirkungen der deutschen Bundestagswahl und die Rückkehr von Donald Trump in das Amt des US-Präsidenten. Während die meisten deutschen Unternehmen in Taiwan von begrenzten direkten Auswirkungen der deutschen Wahl berichteten, äußerten viele die Hoffnung, dass die neue deutsche Regierung die Wirtschafts- und Investitionsbeziehungen mit Taiwan weiter stärken würde.
Im Gegensatz dazu hat die Handelspolitik der USA unter Trump Besorgnis ausgelöst. Mehr als 50 % der befragten Unternehmen gaben an, dass sich dies negativ auf ihre Geschäftstätigkeit auswirkt, und mehr als 30 % erwägen Anpassungen ihrer Lieferkette. Weitere 25 % planen eine verstärkte Zusammenarbeit mit lokalen taiwanischen Partnern, um das Risiko zu diversifizieren.
Deutsche Unternehmen erkunden Chancen in Taiwan; Industrieaustausch wird intensiviert
Während eine Luncheon für die Presse in Taiwan teilte Dr. Eva Langerbeck, Generalbevollmächtigte der deutschen Wirtschaft in Taiwan und Geschäftsführerin des Deutschen Wirtschaftsbüros Taipei, ihre Beobachtungen von einer kürzlichen Reise nach Deutschland mit. Während dieser Reise besuchte sie den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), mehrere lokale Industrie- und Handelskammern, die Taipeh-Repräsentanz in Deutschland und verschiedene deutsche Investitionsagenturen und Unternehmen mit Interesse an Taiwan. "Während meines Besuchs konnten wir ein starkes Interesse deutscher Unternehmen am taiwanischen Markt feststellen - vor allem in Bereichen wie Luft- und Raumfahrt, Energie, Transport und Smart Cities. Viele sondieren aktiv neue Partnerschaftsmöglichkeiten", so Dr. Langerbeck.
Im Jahr 2024 hat das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei fünf Wirtschaftsdelegationen aus Deutschland nach Taiwan vermittelt, die Themen wie E-Mobilität, Zweiräder, Freizeit und intelligente Maschinen abdeckten. Neben der im März angereisten Mediendelegation werden im Laufe des Jahres zwei weitere Delegationen mit den Schwerpunkten Gesundheitswesen (Mai) und Photonik & Lasertechnik (November) nach Taiwan reisen.
Nach Angaben des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA) ist Taiwan der fünftgrößte ausländische Aussteller in Deutschland. Allein im Jahr 2024 beteiligten sich fast 3.000 taiwanische Unternehmen an Messen wie MEDICA, EUROBIKE, ISPO München und Hannover Messe. Auf der anderen Seite stellen deutsche Unternehmen weiterhin aktiv auf großen Messen in Taiwan aus - darunter TIMTOS, TMTS, SEMICON und Automation Taipei -, viele davon über den vom Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei organisierten „German Pavilion“. Im vergangenen Jahr nahmen fast 60 deutsche Unternehmen an diesem Format teil, was die Dynamik des bilateralen Wirtschaftsaustauschs unterstreiche, so das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei.