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TEIA: Information und Aktion

  • 12-06-2023
Klimakrise und Taiwan
Arbeiten im Wasser…(Foto: TEIA)
Klimakrise und Taiwan
…es braucht jedoch zuweilen ein scharfes Auge (Foto: TEIA)
Klimakrise und Taiwan
Auf der Suche: zu entdecken gibt es im Schutzgebiet genug… (Foto: TEIA)
Klimakrise und Taiwan
Pause: Erholung und Warten auf den Tee (Foto: TEIA)
Klimakrise und Taiwan
…und an Land (Foto: TEIA)

Die taiwanische Umweltorganisation informiert und handelt gleichzeitig. Ein Besuchstag im Aliban-Naturschutzgebiet gibt einen Einblick.

Es ist vollkommen dunkel im Wald. Eine Gruppe Taiwanerinnen und Taiwaner folgt vorsichtig und mithilfe einzelner Taschenlampen dem Guide Daniel Huang (黃啟翔). Die Teilnehmenden halten innen und machen sich gegenseitig auf kleine Details in ihrer Umgebung, wie ein aufleuchtendes Glühwürmchen, aufmerksam. Doch in der Regel ist es der 42-jährige Huang, der vorneweg geht und mit einem geübten Auge Frösche, Kröten oder Salamander entdeckt. „Wir wissen nie, wem wir hier heute begegnen, es ist Natur“ schildert der Taiwaner. Die Menschen scharen sich dann um ihn herum und lauschen gespannt seinen Ausführungen, machen Fotos und staunen.

Daniel Huang ist seit etwa anderthalb Jahren Mitarbeiter der taiwanischen NGO namens TEIA, Taiwan Environmental Information Association. Seit 2001 setzt sich diese für ein umweltgerechtes Leben mit der Natur ein. „Das Wichtigste ist das Wissen: Was passiert in Taiwan und in der Welt?“ sagt Mitarbeiterin Vita Liu (劉祐君). „Wir versuchen Menschen dies nahezubringen, dann beginnen sie zu handeln“. Dazu zählt eine unabhängige Bereitstellung von umweltbezogenen Nachrichten. Aber auch Projekte wie die Prüfung des Zustands taiwanischer Korallenriffe und die Umwandlung von Flächen in Naturschutzgebiete im Rahmen des „Nature Trust Modell“ nehmen einen hohen Stellenwert ein. Ein Trust-Gebiet gibt es in Taiwan bereits, weitere sollen folgen.

Eine aussichtsreiche Kandidatin, Trust Nummer zwei zu werden, ist die „Aliban Ecofarm“ im Norden Taipehs. Zusammen mit drei anderen Mitarbeitenden kümmert sich der studierte Ingenieur Huang um ihre Pflege und Erhalt. Das Gebiet umfasst Wald, Grasland und Süßwasserfeuchtgebiete, sodass es ein ökologisch wertvolles Habitat (bspw. für den höchst seltenen „Taipei Frog“ oder die mehr als 100 Schmetterlingsarten) darstellt. Erkannt hat dies zuerst Herr Wang Te-Chang (王德昌), der die Farm 1997 gründete und dann im Januar 2022 zur Bewirtschaftung in TEIAs Hände gab.

Das gemeinsame Ziel lautet Umweltschutz und Bewahrung der Biodiversität. Außerdem soll es vor Ort zunehmend Projekte zur Umweltbildung geben, damit der Wert des Umweltschutzes gesellschaftlich anerkannt wird. Ein solcher Aktionstag war es auch, der die etwa 20-köpfige Gruppe an einem Samstag ins Schutzgebiet geführt hatte. Es gab Informationen, einen Arbeitseinsatz (Reinigung eines Teiches oder Strauchschnitt im Wald), ein gemeinsames Teetrinken, Abendessen und den erwähnten Spaziergang im Dunkeln. Dazwischen wurde immer wieder mal gestoppt, um das Schlupfloch eines Pangolins oder ein Frosch-Versteck im Bambusrohr zu betrachten.

Im Selbstverständnis von TEIA nehmen Gebiete wie die Aliban Ecofarm auch im Zusammenhang mit den Folgen der Klimakrise eine wichtige Rolle ein. Hier werden Ökosysteme mit ihren Tieren und Pflanzen erhalten und hier können Menschen erfahren, was es zu bewahren gilt. Vita Liu formuliert es so: „Verlieren wir eine Spezies, ist das gesamte System in Gefahr. Es trifft am Ende auf uns Menschen zurück.“

Redaktion

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