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Taiwan kämpft weiter um Teilnahme an Weltgesundheitsversammlung

  • 09-05-2025
Taiwan kämpft weiter um Teilnahme an Weltgesundheitsversammlung
Taiwans Gesundheitsminister Chiu Tai-yuan (邱泰源) kündigt vor Medienvertretern an, dass die Delegation zur Weltgesundheitsversammlung am 16. Mai abreisen wird. Der Minister sprach von einer „halb protestierenden, halb appellierenden“ Mission zur WHA. (Foto: CNA)

Taipei – 9. Mai 2025. Taiwan hat auch in diesem Jahr keine Einladung zur Weltgesundheitsversammlung (WHA) erhalten. In einer gemeinsamen Pressekonferenz forderten heute der nationale Ärzteverband und 20 weitere große medizinische Organisationen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf, Taiwan nicht länger auszuschließen.

Die WHO erkennt die Republik China (Taiwan) seit 1972 nicht mehr an. Wie in den Vereinten Nationen, ist Taiwans Sitz auch in der WHO an die Volksrepublik China übergegangen. Nach Jahrzehnten des Ausschlusses durfte Taiwan zwischen 2009 und 2016 als Beobachter an der WHA teilnehmen, musste diese Position jedoch auf Druck der Volksrepublik China wieder aufgeben. Seitdem versucht Taiwan vergeblich, in der WHO wie auch in anderen internationalen Organisationen, wieder mehr Beteiligung zu erlangen.

Die WHA, das höchste Entscheidungsgremium der WHO, wird am 19. Mai in Genf im neunten Jahr in Folge ohne Taiwan eröffnet. Taiwans medizinischen Organisationen appellierten an die internationale Gemeinschaft und die WHO, entgegen chinesischer Einflussnahme Taiwan die Teilnahme zu ermöglichen. 

Der Vorsitzende des Ärzteverbands, Chou Ching-ming (周慶明), verwies auf Taiwans Vorreiterrolle im Gesundheitswesen. So habe die WHO im vergangenen Jahr ein globales Programm verabschiedet, das bis 2028 eine umfassendere Gesundheitsversorgung für alle Menschen anstrebt. Taiwan erfülle dieses Ziel bereits: Mit einer Krankenversicherungsabdeckung von 99,9 Prozent seiner Bevölkerung sei Taiwan eines der wenigen Länder, das eine nahezu vollständige Gesundheitsversorgung erreicht habe. In diesem Jahr feiert das nationale Krankenversicherungssystem zudem sein 30-jähriges Bestehen.

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