Taipei, 04. September - Heute wurde die erste Sitzung der neuen Mindestlohnkommission abgehalten, die durch das kürzlich inkraftgetretene Mindestlohngesetz einberufen wurde. 21 Mitglieder, darunter Vertreter von Gewerkschaften, Industrie, Politik und Wissenschaft haben über die Mindestlohnanpassung für das kommende Jahr entschieden. Der Beschluss der Kommission lautet, den Mindestlohn im nächsten Jahr auf 28.590 Taiwan-Dollar (etwa 803,5 Euro) zu erhöhen, was einer Steigerung von 4,08 % entspricht, und den Stundenlohn auf 190 Taiwan-Dollar (ca. 5,34 Euro), was einer Steigerung von 3,8 % entspricht. Es wird geschätzt, dass 2,57 Millionen Arbeitnehmer davon profitieren werden. Der Entschluss wird nun dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt und wird bei Genehmigung ab dem 1. Januar 2025 umgesetzt werden.
Tai Kuo-jung (戴國榮), Vorsitzender der Nationalen Gewerkschaftsvereinigung und Vertreter der Arbeitnehmerseite sagte, die Kommission solle an einem vorherigen Konsens festhalten, nach dem der Mindestlohn den Verbraucherpreisindex widerspiegeln und das wirtschaftliche Wachstum von Arbeitnehmern und Arbeitgeber geteilt werden sollte. Demnach müsse der Mindestlohn um 4,12 % steigen, wobei die Arbeitnehmerseite sich mit 4 % zufriedenstelle.
Vertreter der Arbeitgeber, der Direktor des Nationalen Industrieverbands Ho Yu (何語), sagte, er wolle Präsident Lai in seinem ersten Amtsjahr bei der Anpassung des Mindestlohns unterstützen. Jedoch sei die Kaufkraft eines taiwanischen Lohns gemessen am Xiaolongbao- und Big Mac-Index sehr stark und stehe sogar der Deutschlands nicht nach.
Arbeitsministerin Ho Pei-shan (何佩珊) sagte in ihrer Rede vor der Sitzung, dass das Mindestlohngesetz erstmalig inkraftgetreten sei und alle Kommissionsmitglieder zum ersten Mal als Vertreter an der Sitzung teilnehmen. Es sei ihr eine Ehre, mit allen Mitgliedern Geschichte zu schreiben.
Laut Statistiken des Arbeitsministeriums werden nach der Anpassung des Mindestlohns im nächsten Jahr auch die Arbeitskosten, die Altersvorsorge und andere Ausgaben steigen.