Taipei – 23. Februar 2023. Laut US-Außenminister Antony Blinken ist eine Krise in der Taiwanstraße keine "innere Angelegenheit" Chinas, sondern betreffe die ganze Welt. Das äußerte er in einem Interview mit The Atlantic, das am einjährigen Jahrestag des Ukraine-Krieges veröffentlicht wurde.
Blinken erklärte weiter, dass eine Krise um Taiwan keine Frage der Souveränität sei, wie China es behaupten würde. Etwa die Hälfte der weltweit kommerziellen Transporte würde durch die Taiwanstraße abgewickelt werden. Zudem werden die meisten Halbleiter, auf die Smartphones, Autos und Haushaltsgeräte angewiesen sind, in Taiwan hergestellt werden. Entsprechend würde eine Krise in Taiwan katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft und die Länder der Welt bedeuten.
Während des Interviews wurde Blinken gefragt, ob Russlands Invasion in der Ukraine die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Vorgehens Chinas in Taiwan beeinflusse. Der US-Außenminister erklärte, dass viele Länder als Reaktion auf die russische Invasion Sanktionen verhängt hätten. China müsse die Wahrscheinlichkeit von Sanktionen in Überlegung ziehen. So müsse China ebenso wie Russland enorme Reputationskosten erwarten.
Blinken sagte, dass sich die USA mit ihren Partnern in Europa und Asien mehr angenähert hätten als in den letzten 30 Jahren. Das bedeute, dass die Fähigkeit Amerikas, mit globalen Herausforderungen umzugehen, stärker sei als je zuvor.