
Taipei – 10. Februar 2023. Taiwans Kommission für Festlandangelegenheiten (MAC) hat das Treffen der oppositionellen Kuomintang-Delegation (KMT) mit einem chinesischen Spitzenbeamten am Donnerstag scharf kritisiert. Die Delegation unter der Leitung des Vizepräsidenten der Kuomingtangpartei, Andrew Hsia (夏立言), traf sich am Donnerstag mit dem Leiter des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten Song Tao (宋涛).
Die MAC kritisierte die von Song vorgeschlagene Strategie zur „praktischen Lösung der Taiwanfrage". Denn dies zeige die Absicht Chinas, Taiwans Souveränität herabzusetzen. Chinas Auslegung des Konsenses von 1992 erfordere die Einhaltung des Ein-China-Prinzips und des Modells „ein Land, zwei Systeme". Das würde die Bevölkerung Taiwans nicht akzeptieren können.
Andrew Hsia rief zu einer besseren Verständigung über die Meerenge hinweg auf, um Differenzen zu beseitigen und eine friedliche Lösung der Taiwanfrage anzustreben. Zudem sollen sich Taiwan und Festlandchina auf Fragen konzentrieren, die die Lebensbedingungen der Bürger betreffen, und nicht auf politische Differenzen.
Song Tao brachte Pekings Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Kuomintang auf der vertrauten Grundlage des Konsenses von 1992 und der Ablehnung der Unabhängigkeit Taiwans zum Ausdruck. Die MAC wirft beiden Seiten vor, dass sie eine neue „Einheitsfront" anstreben würden. Die KMT-Delegation hält sich vom 8. bis 17. Februar zu einem 10-tägigen Besuch in China auf.