:::

Wiederausstrahlung von RFI-Programmen wegen angeblicher "Pro-China"-Haltung gestoppt

  • 21-10-2020
Wiederausstrahlung von RFI-Programmen wegen angeblicher
Bildungsminister Pan Wen-chung im Parlament (Bild: CNA)

Taipei – 21. Oktober 2020. Taiwans National Education Radio hat beschlossen, die Wiederausstrahlung der Programme von Radio France Internationale in Taiwan zu stoppen. Damit reagierte  National Education Radio auf die Beschwerde von Hörern, dass die Nachrichtensendungen des Senders chinesische Gesprächsthemen wiederholten, die Peking lobten, Taiwan herabsetzten und die USA kritisierten.

Taiwans National Education Radio hatte die französischen und chinesischen Programme von Radio France Internationale, kurz RFI, für das taiwanische Publikum bisher zweimal täglich ausgestrahlt. Diese Vereinbarung mit RFI war in Zusammenarbeit mit Radio Taiwan International zustande gekommen.

Während einer Sitzung des Kultur- und Bildungsausschusses des Parlaments am Mittwoch forderten Parlamentarier der oppositionellen KMT das Bildungsministerium auf, zu untersuchen, ob die Hörerbeschwerden gerechtfertigt seien oder nicht. Sie brachten auch ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck, was es für die Rede- und Pressefreiheit in Taiwan bedeuten könnte, wenn die Wiederholung dieser Sendungen gestoppt würden.

Während der Sitzung sagte Bildungsminister Pan Wen-chung (潘文忠), die Vereinbarung über die Wiederausstrahlung sei dazu gedacht gewesen, den Austausch mit Frankreich zu fördern. Pan sagte, dass die ursprünglich wiederausgestrahlten Programme hauptsächlich auf Bildungs- und Kulturthemen ausgerichtet gewesen seien. Jedoch hätten RTI und National Education Radio beschlossen, die Wiederausstrahlung vorübergehend einzustellen, da der Inhalt der wiederausgestrahlten Programme immer öfter von diesen unpolitischen Themen abweiche, so Pan.

Pan sagte, er habe sich die wiederausgestrahlten Programme nicht persönlich angehört. Das Bildungsministerium sei erst dann über die Entscheidung, die Wiederausstrahlung einzustellen, informiert worden, als RTI und National Education Radio bereits beschlossen hätten, dies untereinander zu tun, führte Pan aus. Aber das Bildungsministerium unterstütze die Entscheidung.
 

Kommentare

Aktuell in dieser Rubrikmehr